Medien – vom Buch bis zum Computer – ersetzen, entlasten und verstärken die organischen Möglichkeiten des Menschen zur Wahrnehmung und Kommunikation einschließlich der damit verbundenen Prozesse der Informationsübermittlung, -verarbeitung und -speicherung. Durch Medien verändert sich zugleich immer die Wahrnehmungs- und Kommunikationssituation. Aus dieser Perspektive ergeben sich zentrale Fragestellungen, die zum Gegenstand von Medienbildung werden müssen. Es geht um den Einfluss der Medien und Mediensysteme auf
- die Auswahl und Bearbeitung von Informationen,
- das Verstehen und die Bedeutung von Informationen,
- den Zugang zu Informationen und die Verfügung über sie,
- den Ablauf und Inhalt von Kommunikationsprozessen,
- Wahrnehmungs- und Erfahrungsweisen,
- Vorstellung von Welt,
- Verhaltensmuster und Einstellungen,
- Organisation von Gesellschaft,
- Ausübung von Herrschaft.
Es kann keine absoluten Antworten auf diese Fragen geben. Die Antworten ergeben sich vielmehr aus dem Vergleich der jeweils zur Verfügung stehenden Medien –– und aufgrund eines Vergleichs mit den Prozessen der unmittelbaren Kommunikation und Wahrnehmung. Die Prozesse der unmittelbaren Wahrnehmung und Kommunikation werden zur Folie, vor deren Hintergrund sich erst die durch Medien bewirkten Veränderungen in der Kommunikationskultur beschreiben und begreifen lassen.
Medienkompetenz basiert auf der Einsicht in medienspezifische Unterschiede und der Fähigkeit, Medien entsprechend der eigenen Zielvorstellungen und Interessen einzusetzen und zu benutzen. Medienkompetenz ist ohne kommunikative Kompetenz nicht denkbar.
Wagner, Wolf-Rüdiger: Medienkompetenz revisited, kopaed München 2004, S. 60
Abb. http://de.wikipedia.org/wiki/Robert_Hooke
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